
Erste vorbereitende Schritte zur Etablierung eines zentralen Archivs wurden im Jahr 2008 gesetzt. Die REGIO hat die Bestände des jahrzehntelang ehrenamtlich von Werner Vogt im Auftrag des Heimatpflegevereins Bregenzerwald geführten Bregenzerwald Archiv übernommen. Mit 1. Oktober 2008 wurde eine 100% Stelle dotiert. Die/der StelleninhaberIn ist für die Weiterführung des Archivs verantwortlich. Dem Archiv standen anfänglich räumlich nur sehr beschränkte Lagermöglichkeiten im Vereinshaus (alte Volksschule) der Gemeinde Egg zur Verfügung, das Büro selbst befand sich im Gemeindeamt Egg.
Relativ rasch wurden erste Maßnahmen getroffen, um auch die
Aktenbestände der Kommunen in das Bregenzerwald Archiv übernehmen zu
können. Schon das Gemeindegesetz von 1985 (LGBl. 40/1985) hatte die
Gemeinden dazu verpflichtet ein Gemeindearchiv zu führen.
Gründung der Verwaltungsgemeinschaft
Um dieses Ziel
rechtlich umsetzen zu können, wurde eine Verwaltungsgemeinschaft
gegründet. Im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft ist es den Gemeinden
möglich, ihnen übertragene Aufgaben des eigenen Wirkungskreises unter
dem Aspekt der Kostenersparnis gemeinsam umzusetzen.
Die
Verwaltungsgemeinschaft „Bregenzerwald Archiv“ trat mit 1. Jänner 2010
mit Zustimmung der Gemeindevertretungen in Kraft. Ihr sind 23 Gemeinden
der Region beigetreten. Ein vorrangiges Ziel der Verwaltungsgemeinschaft
war die Schaffung geeigneter Archivräume in Egg und – dadurch
ermöglicht – die zentrale Lagerung der kommunalen Aktenbestände. Weiters
die Aufarbeitung der Aktenbestände der Kommunen selbst.
Neue Räumlichkeiten für das Bregenzerwald Archiv
Die Egger
Bürgermeisterin Theresia Handler war die Schaffung geeigneter Depot- und
Büroräumlichkeiten ein großes Anliegen. Gemeinsam mit dem Obmann der
REGIO Anton Wirth ist es ihr gelungen, im sogenannten Feldkircherhaus
(Loco 8) adäquate Mieträumlichkeiten zu finden.
Im Frühjahr 2014 konnten
diese Räumlichkeiten, mit einem großen Büro- und Benutzerraum sowie
einem klimatisierten Depotbereich, bezogen werden. Seitdem lagern die
Akten der bereits bearbeiteten kommunalen Bestände in Egg.
Umfangreiches Aufgabengebiet
Das Vorarlberger Archivgesetz (LGBl. Nr. 1/2016) führte die Aufgaben
der kommunalen Archive erstmals genauer aus. Auf Basis des Gesetzes
liegt die Sperrfrist für kommunales Archivgut nun bei 20 Jahren. Wie
bereits seit 10 Jahren werden die Bestände der Gemeinden sukzessive
bearbeitet, in säurefreie Schachteln umgelagert, inventarisiert und
stehen damit auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Allerdings sind noch
bei weitem nicht alle kommunalen Akten im Archiv selbst. Die
Aufarbeitung ist zeitaufwändig und beträgt pro Gemeinde – abhängig von
ihrer Größe und dem vorhandenen Aktenvolumen – bis zu 1500
Arbeitsstunden. In der Regel ist die Archivarin ein zwei bis drei Tagen
pro Woche vor Ort in den Gemeinden, wo sie normalerweise auf Kosten der
betreffenden Gemeinde durch ehemalige Gemeindebedienstete unterstützt
wird.
Weiters unterstützen Mag. Elisabeth Wicke und Mag. Adolf Jackel das Bregenzerwald Archiv ehrenamtlich.